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Flexibles Arbeiten: Jetzt startet die Pilotphase

«Flexible Arbeitsbedingungen ermöglichen es Mitarbeitenden, Arbeit und Freizeit besser zu vereinbaren», sagt Valerie Ernst, Leiterin der Arbeitsgruppe «Flexibles Arbeiten», in der sich der Angestelltenverband Roche (AVR), Mitglieder von Mitarbeitenden-Netzwerken und Diversity and Inclusion Basel/Kaiseraugst sowie die Arbeiterkommission Roche (AKR) engagieren. Davon profitiert nicht zuletzt auch der Arbeitgeber: «Studien zeigen, dass sich flexible Arbeitsbedingungen positiv auf Leistung und Engagement der Mitarbeitenden auswirken», so Ernst.

Zwar gibt es bei Roche bereits diverse flexible Arbeitsmodelle, doch sind diese noch zu wenig bekannt respektive werden je nach Firmenbereich noch zu wenig genutzt. So arbeiten nur gerade 17 Prozent aller Roche-Angestellten in Basel und Kaiseraugst Teilzeit und erst 2 Prozent nutzen flexible Altersmodelle.

Die Gründe sind vielfältig: Mitarbeitende haben unter anderem Angst vor geringeren Karrierechancen oder der ablehnenden Haltung ihrer Vorgesetzten. Line Manager befürchten einen grösseren Planungsaufwand oder wissen noch zu wenig über die Möglichkeiten Bescheid.

Daher hat die Arbeitsgruppe «Flexibles Arbeiten» nun konkrete Massnahmen entwickelt, wie man flexible Modelle bei Roche weiter unterstützen kann: Auf der Ebene der Mitarbeitenden hat sie prioritär einen Leitfaden für Angestellte mit Nicht-Bürotätigkeit entwickelt, der in Kürze via Human Resources verteilt werden soll. «Auch bei Jobs mit hoher Präsenzanforderung wie beispielsweise im Labor oder im Schichtbetrieb kann flexibel gearbeitet werden», betont die Projektleiterin. So können Laborantinnen und Laboranten beispielsweise die Dokumentation oder Online-Trainings zu Hause erledigen. Selbst bei der Schichtarbeit gibt es Möglichkeiten: Beim Jobsharing übernimmt zum Beispiel eine Person immer die Früh- und die andere die Spätschicht.

Aber auch an die Line Manager hat die Arbeitsgruppe gedacht: Sie sollen im Rahmen von bereits bestehenden Workshops weiter für das Thema sensibilisiert werden – neue Führungskräfte im «Essential for Line Manager Program» und erfahrene Führungskräfte im «Leadership Excellence Program». Ernst erklärt: «Bei den Line Managern geht es vor allem darum, Fragen zu klären, Vorbehalte abzubauen und den Erfahrungsaustausch zu fördern.» Dementsprechend liess die Arbeitsgruppe auch Best-Practice-Videos drehen, in denen Vorgesetzte, die das flexible Arbeiten selbst leben oder in ihrem Team fördern, als Vorbild dienen.

Wichtig: Sowohl für Mitarbeitende wie auch für Vorgesetzte wird noch im Dezember eine digitale Toolbox mit allen Informationen aufgeschaltet (Anmeldung hier). Darin findet sich der Leitfaden für Mitarbeitende genauso wie die Best-Practice-Videos für die Vorgesetzten.

Zudem wird die Homepage einen Link zur Broschüre «Flexibles Arbeiten» enthalten, welche die Studienergebnisse der Arbeitsgruppe und der Fachhochschule Nordwestschweiz zusammenfasst. Der Hintergrund: Auf Wunsch der Arbeitsgruppe hatten sich zwei Wissenschaftlerinnen der Hochschule für Wirtschaft 2018 ebenfalls dem flexiblen Arbeiten bei Roche gewidmet. Das Projekt wurde vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) finanziert. «Die Broschüre wird nun schweizweit zugänglich gemacht, indem sie unter anderem auf der Homepage des Seco publiziert wird», freut sich Ernst. So sollen insbesondere kleinere Unternehmen wertvolle Hinweise erhalten, wie sie das flexible Arbeiten bei sich realisieren können.

Bei Roche beginnt die Pilotphase für die Umsetzung der Förderungsmassnahmen jetzt. Ende 2020 will die Arbeitsgruppe dann erstmals Bilanz ziehen.

Flexibles Arbeiten 2