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Besuch in der „Villa Kuhnterbunt”

Pippi Langstrumpfs Pferd „Kleiner Onkel“ war nirgends zu sehen, doch die Szene, die sich dem Besucher beim Betreten des Stalles bot, mutete wie aus einem Bilderbuch an: Ausgelassen verspielt hüpfte Kälbchen Felix um seine Kuhmama Viola herum, die das Geschehen sichtlich zufrieden genoss. Felix ist das elfte Baby von Viola und gleichzeitig das erste, das ihr nicht weggenommen wurde. Sie darf es hier nämlich selbst aufziehen. Die Mutterkuh stammt von einem Hof mit Milchtierhaltung, der aufgelöst wurde. Da sie bereits trächtig war, wollte sie niemand haben. Die Tierpflegerin und angehende Landwirtin Bea Gutzwiller setzte sich für Viola ein und holte sie in die „Villa Kuhnterbunt“, wo sie zum Neujahr 2017 ihr Kälbchen Felix zur Welt brachte.

„Jedes Tier, das hier betreut wird, hat seine eigene Lebens- beziehungsweise Leidensgeschichte“, erzählt Bea Gutzwiller, die im September 2015 gemeinsam mit dem jungen Landwirte-Ehepaar Simone und Lukas Hess auf deren Hof Homberg den Verein „Villa Kuhnterbunt“ gründete. „Der Verein bezweckt, ehemaligen Nutztieren, insbesondere Rindern, ein Dasein jenseits menschlicher Nutzungsansprüche zu ermöglichen und möchte zeigen, dass Tiere viel mehr sind als nur Milch- und Fleischlieferanten. Ein anderer Schwerpunkt liegt auf der Förderung der Beziehung zwischen Mensch und Tier sowie der Nutztierhaltung unter ethischen, ökologischen und gesundheitlichen Aspekten.“

Bald nach der Vereinsgründung stellte sich heraus, welch grosser Bedarf an einer geeigneten Unterbringung von Tieren besteht. Es regnete Anfragen, nicht nur von Tierschutzvereinen. Durch das beispielhafte Engagement von Bea Gutzwiller und ihrem Team leben inzwischen rund 50 Rinder, 34 Schafe, 2 Pferde, 2 Ponys und einige Tierschutzkatzen auf dem Hof der „Villa Kuhnterbunt“.

Das Fundament für den Einsatz zum Wohl der Tiere und der damit verbundenen Angebote bilden jedoch Patenschaften und Spenden, die bereits mit einem kleinen Beitrag Grosses bewirken können.

Der AVR freut sich, die „Villa Kuhnterbunt“ mit einer Spende unterstützen zu dürfen.