×

Richard von Manteuffel – Besuch beim AVR

Richard von Manteuffel ist seit sieben Jahren für Roche tätig und verfügt über fundierte Erfahrungen im HR Bereich. Er begann in Mannheim zunächst als HR Business Partner für Diagnostics-Operations-Bereiche, betreute als Team Leiter im HR Business die Pharma-Produktion, Teile der Diagnostics Quality & Operations sowie die IT. Anschliessend war er als Head of HR Learning & Organizational Development für Mannheim und Penzberg zuständig. In September 2016 trat er seine aktuelle Position als Group Head of Employee Relations & Head of HR Business Partnering for Group HR an. Die Position hat zwei Schwerpunkte: HR selbst ist auch eine Business Funktion und Herr von Manteuffel ist der HR Business Partner für Cris Wilbur, Head Group HR und für seine Kollegen im HR Leadership Team. Bei Group Employee Relations organisiert und repräsentiert er stellvertretend für Cris Wilbur die Arbeit­geberseite zur Arbeitnehmerseite im Roche Europa Forum (REF), dem europäischen Betriebsrat. Ausserdem vertritt er HR im Corporate Sustainability Committee und koordiniert auf Group HR-Ebene das Kernteam der Diversity&Inclusion-Netzwerke weltweit. Auch GEOS wird aus seinem Team heraus weltweit koordiniert.

Herr von Manteuffel, Sie haben Erfahrungen mit Restrukturierungen und Betriebsräten in Deutschland sammeln können. Welchen Eindruck haben Sie vom AVR?

In der Tat gab man mir in Mannheim den Spitznamen „Mr. Restrukturierung“ (lacht). Von unserem damals neuen Arbeitsdirektor hatten einige Kollegen und ich den Auftrag, den Umbau in Fachbereichen zukünftig noch strukturierter, konstruktiver und vertrauensvoller mit den Betriebsräten zu gestalten. Das hat beim ersten Mal so gut funktioniert, dass ich dann für die folgenden Initiativen und Projekte immer wieder im Projektteam war. Wir haben in Deutschland ein vertrauensvolles und konstruktiv-kritisches Miteinander gestaltet, wie ich es auch hier in der Schweiz vorgefunden habe. Die Personalvertretung hier hat weniger Mitbestimmungsrechte als jene in Deutschland, und ist sicherlich auch dadurch sehr pragmatisch und oft weniger bürokratisch. Meine bisherige Erfahrung zeigt mir, dass in der Schweiz eine offene, vertrauensvolle Zusammenarbeit gelebt wird, die stark darauf baut, eine gemeinsame Kultur zu gestalten. Es ist äussert wichtig, dass gerade für das Heimatland von Roche – und von Roche in Europa – eine entsprechend starke Personalvertretung wie der AVR und auch der AKR existieren. Ich habe in Deutschland gelernt, dass wenn sowohl die Arbeitgeber als auch die Arbeitnehmerseite professionell sind und das, was sie tun, gut verankert haben, und wenn man sich gegenseitig mit Respekt und auf Augenhöhe begegnet, beide Seiten aufgewertet werden. Das gute Zusammenspiel und die Erarbeitung konstruktiver Lösungen fördern das Wohl von Betrieb und Mitarbeitenden.

Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen Ihnen und dem AVR aus?

Die Zusammenarbeit findet hauptsächlich auf europäischer Ebene über die AVR-Delegierten im Roche Europa Forum (REF) statt. Wir stellen sicher, dass bei einer europäischen Initiative die Kommunikation bestimmter Themen in den entsprechenden Ländern funktioniert. Es gibt zur Zeit mehrere aktuelle Beispiele, bei denen immer ganz genau zu prüfen ist, ob eine Reorganisation nur ein europäisches Land betrifft oder ob die europäische Mitbestimmungsebene zu berücksichtigen ist. Hier arbeiten wir eng zusammen.

Bei Roche heisst es: die besten Mitarbeitenden werden rekrutiert. Was versteht man darunter?

Ich würde sagen, das Beste besteht nach wie vor in der Kombination der besten Fachexpertise – wir beschäftigen in vielen Bereichen Forscher und Experten von Weltrang - bei Führungskräften aus der besten Führungsarbeit - mit der besten kulturellen Passung (cultural fit). Idealerweise achtet man im Rekrutierungsprozess auf diese Komponenten.

Welche Themen werden den AVR in den nächsten 3-5 Jahren beschäftigen?

Ich vermute es wird ein Mix aus drei grossen Bestandteilen sein: Zum einen viele kleinere und mittelgrosse organisatorische Anpassungen als schnelle und flexible Reaktionen unserer dezentralen Matrixorganisation auf ein sehr dynamisches, herausforderndes externes Wettbewerbsumfeld. Zum anderen mehr regionale und globale Initiativen wie das People Project in HR, die ganzheitlich unsere Herangehensweise und unser Verständnis vieler Themen neu prägen werden. Ausserdem wird Kulturarbeit ein zentrales Thema bleiben, sei es mit Aspekten von Diversity & Inclusion ein noch offeneres, kreativeres und innovativeres Arbeitsumfeld zu schaffen, sei es mit Aspekten von Safety, Health & Environment sowie Compliance ein noch sichereres, nachhaltigeres und dadurch langfristig erfolgreiches Unternehmen zu werden. Hier haben wir viel erreicht in den letzten Jahren, aber es gibt auch noch viel zu tun. Ich bin sicher, in all diesen Themen wird die Unterstützung durch den AVR eine wichtige Rolle spielen.